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Sturzprophylaxe: Unfälle effektiv vermeiden

Der natürliche Alterungsprozess führt zu Veränderungen, die das Gleichgewicht und die körperliche Kondition beeinträchtigen können. Mit zunehmendem Alter benötigt der Körper mehr Zeit, um Verletzungen zu heilen, da die Regenerationsfähigkeit nachlässt. Zudem können Faktoren wie geschwächte Muskeln oder nachlassende Sehkraft das Gleichgewicht negativ beeinflussen und somit das Risiko für Stürze erhöhen. Allerdings lässt sich durch präventive Maßnahmen das Sturzrisiko deutlich reduzieren, wodurch die Unabhängigkeit und Selbstständigkeit im höheren Lebensalter erhalten bleiben.

Im Folgenden erfahren Sie, wie Sie durch effektive Methoden und Verhaltensweisen Ihre Beweglichkeit bewahren und Sturzunfälle vermeiden können.

Portraet eines gluecklichen aelteren Paares Foto: © Kostiantyn / Adobe

So können Sie aktiv Stürzen vorbeugen:

MaßnahmeWirkung
Körperliches TrainingStärkung der Muskelkraft und Verbesserung der Balance
Sehhilfen anpassenVerbesserung der Sehleistung und der Präzision bei der Fortbewegung
Hindernisse entfernenReduzierung von Stolperfallen im Wohnbereich
Gehhilfen nutzenZusätzliche Unterstützung bei eingeschränkter Mobilität
  • Regelmäßige Arztbesuche zur Bewertung des Sturzrisikos
  • Einbeziehung von Sicherheitshilfen wie Handläufen und rutschfesten Matten
  • Gesunde Ernährung zur Unterstützung des Muskel- und Knochenaufbaus

Prävention von Stürzen: Eine umfassende Strategie

Das Hauptziel der Sturzprävention ist die deutliche Verringerung der Sturzgefahr und die damit verbundene Vermeidung potenzieller Unfälle. Dieser Prozess umfasst eine Reihe von Maßnahmen, die im Folgenden näher erläutert werden:

 

  • Achtsamkeit erhöhen: Es ist essentiell, die Aufmerksamkeit der betroffenen Personen, ihres sozialen Umfelds und des Pflegepersonals zu schärfen.
  • Umgang mit unterstützenden Geräten: Der fachgerechte Gebrauch von Hilfsmitteln erfordert spezifisches Wissen und Fertigkeiten, die erlernt und geübt werden sollten.
  • Kraft- und Balancetraining: Maßgeschneiderte Ãœbungen zur Stärkung der Muskeln und Verbesserung der Balance fördern die Reaktionsgeschwindigkeit und minimieren somit die Sturzgefahr.

Experten betonen die Bedeutung von maßgeschneiderten Trainingsprogrammen für ältere und pflegebedürftige Menschen. Solche Programme stärken die physische Aktivität und verbessern dadurch die Mobilität, was präventiv gegen Stürze wirkt. Ein weiterer entscheidender Aspekt ist die Anpassung des Lebensraums:

WohnraumBeispiele
Stolperfallen entfernenFixierung von Teppichen, Organisation von Kabeln
Barrieren beseitigenInstallation von Haltegriffen, Abschaffung von Türschwellen
TreppenhaussicherheitEinbau von Treppenliften zur sicheren Überwindung von Höhenunterschieden

Insbesondere das Treppenhaus stellt sich oft als die primäre Sturzquelle im Eigenheim dar. In diesem Zusammenhang kann die Installation eines Treppenlifts eine entscheidende Rolle spielen. Für Senioren stellt ein Treppenlift nicht nur eine Hilfe zur sicheren Überwindung von Höhenunterschieden ohne Angst und mit Komfort dar, sondern kann auch das Selbstvertrauen stärken und die Lebensqualität verbessern.

Prävention von Sturzunfällen bei Senioren

Stürze im Alter resultieren selten aus einer einzigen Ursache. Vielmehr sind es die Kombination verschiedener Faktoren, die das Sturzrisiko maßgeblich beeinflussen. Sowohl physische als auch externe Faktoren spielen hierbei eine Rolle. Im Folgenden finden Sie eine detaillierte Auflistung potenzieller Risikofaktoren, die das Gleichgewicht und die Mobilität älterer Personen negativ beeinflussen können:

ProblemeAuswirkungen
Körperliche Beeinträchtigungen
  • Kraftverlust in der Muskulatur
  • Instabilität beim Stehen und Gehen
  • Mangelhafte Fußsensorik
  • Plötzliche Schwindelattacken
  • Abgesunkener Blutdruck
  • Verminderte Sehkraft
Umweltbedingungen
  • Hindernisse im Gehweg
  • Bodenunebenheiten
  • Unzureichende Beleuchtung
Chronische Gesundheitsprobleme und Medikation
  • Diabetes mellitus
  • Parkinson-Krankheit
  • Gelenkentzündungen (Arthrose)
  • Herz- und Gefäßerkrankungen
  • Gedächtnisschwächen (Demenz)
  • Harninkontinenz
  • Arzneimittel-Nebenwirkungen, etwa durch Entwässerungstabletten oder Schmerzmedikamente

Überprüfen Sie, ob einer oder mehrere dieser Punkte auf Sie oder Ihre nahestehenden älteren Verwandten zutreffen. Sollte dies der Fall sein, steigt das Risiko für Sturzverletzungen. Es empfiehlt sich, entsprechende Präventionsstrategien einzuleiten, um ein sichereres und komfortableres Leben im fortgeschrittenen Alter oder bei Betreuungsbedürftigkeit zu ermöglichen.

Wichtige Vorsorgemaßnahmen für Senioren

Ein fundiertes Vorsorgekonzept ist entscheidend, um auch im hohen Alter oder bei Pflegebedarf abgesichert zu sein. Wir unterstützen Sie dabei, die relevanten Dokumente zu verstehen und richtig zu handhaben. Wir bieten eine Übersicht der wichtigsten Unterlagen für die Altersvorsorge, einschließlich Notfallmappe, Betreuungsverfügung und Patientenverfügung. Es ist wichtig, diese Dokumente frühzeitig zu erstellen und regelmäßig zu aktualisieren.

Es empfiehlt sich, professionelle Beratung einzuholen, wenn es darum geht, spezielle Unterstützungsgeräte, angepasst an persönliche Bedürfnisse, auszuwählen, um das Risiko von Stürzen zu minimieren. Ein allgemein anerkannter Ansatz zur Stärkung der physischen Kondition ist das regelmäßige Ausführen von körperlichen Aktivitäten und gezielten Übungen. Diese beugen dem Abbau der Muskulatur vor und tragen dazu bei, die Standsicherheit zu erhöhen.

Maßnahmen zur Förderung Ihres körperlichen Wohlbefindens:

BereichMaßnahmenZiele
Physische AktivitätRegelmäßige Spaziergänge, Schwimmen, leichtes TrainingVerbesserung der Muskelkraft und Koordination
Gezielte ÜbungenBalance-Training, Yoga, Tai-ChiErhöhung der Standsicherheit, Förderung der Beweglichkeit
  • Konsultation von Fachpersonal zur Auswahl passender Hilfsmittel
  • Anpassung der Hilfsmittel an individuelle Gegebenheiten
  • Verringerung des Sturzrisikos durch geeignete Präventionsmaßnahmen

In der vertrauten Umgebung des eigenen Heims lauern häufig die größten Gefahren für Stürze. Durch die Umsetzung gezielter Präventionsmaßnahmen lässt sich das Wohnumfeld sicherer gestalten, wodurch die Gefahr von Unfällen signifikant reduziert wird. Die folgende Liste zeigt häufig unterschätzte Gefahrenquellen und wie man diese entschärfen kann.

GefahrenquellePräventionsmaßnahme
Unebene oder rutschige BödenSchaffung rutschfester Oberflächen durch Matten oder spezielle Beschichtungen
Unausgewogene StufenAnbringung von Trittflächen mit einheitlicher Größe und Hinzufügung farblicher Markierungen
Fehlende Haltemöglichkeiten an TreppenInstallation von Geländern und Handläufen beidseitig
Unzureichende AusleuchtungVerbesserung der Lichtverhältnisse durch helle Leuchtmittel und Bewegungsmelder
Erhöhte TürschwellenAbsenkung oder Anpassung der Schwellen zur Vermeidung von Stolperkanten
Kanten von Teppichen oder lose liegende TeppicheFestkleben der Ränder und Verwendung von Rutschunterlagen
Hastiges Aufstehen bei unerwarteten Ereignissen (z. B. Klingeln)Bewusstes, langsames Aufstehen und finden eines sicheren Stands vor dem Gehen
Verstreute KabelKabelmanagement durch Bündelung und Führung außerhalb der Laufwege

Die Umgestaltung des Zuhauses im Interesse der Sicherheit und zur Prävention von Unfällen ist ein zentraler Schritt, um ein sorgloses Leben in den eigenen vier Wänden zu führen. Es empfiehlt sich, kritisch zu prüfen, welche potenziellen Quellen für Stolper- und Sturzgefahren bestehen und wie diese nachhaltig minimiert werden können.

Sicherheitsvorkehrungen für Rollstuhlfahrer

Rollstuhlfahrer sollten spezielle Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, um das Sturzrisiko zu minimieren. Dazu gehört die regelmäßige Überprüfung der Bremsen, die vor jeder Bewegung in oder aus dem Rollstuhl zuverlässig fixiert sein müssen. Ein unbeabsichtigtes Wegrollen unter Belastung könnte sonst schwerwiegende Folgen haben.

Wesentliche Handlungsschritte

  1. Vor dem Wechsel in oder aus dem Rollstuhl müssen alle Bremsmechanismen aktiviert sein, um einen stabilen Standpunkt zu gewährleisten.
  2. Ebenso entscheidend ist das Zurückklappen der Fußauflagen. Wenn diese nicht ordnungsgemäß verstaut sind, besteht die Gefahr von Stolperfallen.
ProblemLösung
Rollstuhl neigt zum KippenInstallation einer Kippsicherung oder Anbringen von Zusatzgewichten an der Rollstuhlunterseite zur Erhöhung der Stabilität.
Rutschgefahr auf der SitzflächeVerwendung einer rutschfesten Unterlage zur Verbesserung der Positionierungssicherheit der sitzenden Person.

Empfehlungen für effektive körperliche Ertüchtigung

Die körperliche Gesundheit und Beweglichkeit können auch mit minimalem Zeitaufwand effektiv gefördert werden. Zu Hause lassen sich viele Aktivitäten integrieren, die speziell auf die Verbesserung des Gleichgewichts und den Muskelaufbau in Armen und Beinen abzielen.

Übungsbeispiele für den häuslichen Bereich
ÃœbungstypZielbereichKurzbeschreibung
BalanceGleichgewichtStehen auf einem Bein oder Nutzung von Balance-Kissen
KraftArme/BeineHantelübungen für die Arme, Kniebeugen für die Beine

Für diejenigen, die nach Abwechslung oder speziellen Präferenzen suchen, gibt es maßgeschneiderte Programme wie Senioren-Fitnessveranstaltungen. Diese Angebote steigern nicht nur die Körperkraft, sondern verbessern auch die Beweglichkeit, beispielsweise durch Übungsformate aus Yoga und Pilates für ältere Menschen.

  • Senioren-Yoga
  • Senior-Pilates

Beim Thema körperliche Ertüchtigung ist es essenziell, das eigene Wohlbefinden sowie die individuellen Vorlieben zu berücksichtigen. Ein professionelles Gespräch mit dem vertrauten Arzt kann Klarheit über die Angemessenheit verschiedener Bewegungsformen schaffen. Zudem kann die Anwesenheit einer Pflegekraft oder eines Familienmitglieds während der Übungen zusätzliche Sicherheit bieten.

Denken Sie daran: Regelmäßige körperliche Aktivität ist von unschätzbarem Wert, da sie nicht nur die physische Leistungsfähigkeit verbessert, sondern auch das seelische Gleichgewicht positiv beeinflusst.

Präventionsmaßnahmen gegen Stürze: Treppenlifte

Ein Treppenlift kann effektiv dazu beitragen, das Sturzrisiko zu verringern. Zusätzlich schont er die Kniegelenke und fördert die körperliche Beweglichkeit seiner Nutzer. Diese fortschrittliche Lösung ist daher eine empfehlenswerte Installation für alle, die ihre häusliche Sicherheit erhöhen möchten.

TKE Frau auf Treppenlift sitzend Foto: © TK Elevator GmbH

Vorteile eines Treppenlifts:

  • Reduzierung des Sturzrisikos, insbesondere im häuslichen Umfeld
  • Schonung der Gelenke durch die Vermeidung der Belastung beim Treppensteigen
  • Erhalt und Förderung der selbstständigen Mobilität

Eine Investition in einen Treppenlift stellt somit nicht nur eine Verbesserung der Sicherheit dar, sondern ist auch eine Investition in die Lebensqualität und Unabhängigkeit von Personen mit eingeschränkter Bewegungsfähigkeit.

Im Rahmen der Bemühungen um eine kontinuierliche Qualitätsverbesserung in der Pflege hat das Deutsche Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) eine Richtlinie entwickelt, die sich speziell mit der Vermeidung von Stürzen in Pflegeinstitutionen beschäftigt. Diese Richtlinie wird als „Expertenstandard zur Sturzprävention in der Pflege“ bezeichnet und richtet sich an Personen, die im Pflegebereich tätig sind. Der Hauptzweck dieser Norm ist es, das Bewusstsein von Fachkräften im Gesundheitswesen für Maßnahmen und Strategien zur Vorbeugung von Stürzen zu erhöhen. Darüber hinaus soll die Norm Pflegefachkräfte dazu befähigen, potenzielle Risikofaktoren und Gefährdungen schneller zu erkennen und wirksam zu reduzieren. Im Folgenden werden die Kernziele dieses Standards skizziert:

Ziele des Expertenstandards
1. Sensibilisierung für die Bedeutung der Sturzprophylaxe
2. Effiziente Erkennung von sturzassoziierten Risiken und Gefahren
3. Implementierung effektiver Gegenmaßnahmen zur Risikominderung

 

  • Sensibilisierung: Pflegefachkräfte sollen für das Thema Sturzprävention stärker sensibilisiert werden, um die Wichtigkeit präventiver Maßnahmen zu erkennen und im Pflegealltag zu berücksichtigen.
  • Erkennung von Risiken: Pflegekräfte sollen gefährdete Patienten und Umgebungsbedingungen, die zu Stürzen führen können, schneller und genauer identifizieren können.
  • Gegenmaßnahmen: Auf Basis erkannter Risiken sollen gezielte und effektive Präventionsstrategien entwickelt und umgesetzt werden, um Stürze zu verhindern und die Sicherheit der Patienten zu erhöhen.
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